Kälber bei Schwarzwald Bio-Weiderind

EDEKA Südwest setzt sich dafür ein, dass Kälber aus Milchviehbetrieben in der Region bei landwirtschaftlichen Partnerbetrieben aufgezogen werden. So wie bei Familie Kammerer, die Teil der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind ist.

Sanft gewellte Wiesen, auf denen Kälber grasen, umgeben von dunklen Tannen und einem blauen Himmel, an dem kleine und größere Wolkenformationen träge dahinziehen – der Hof von Familie Kammerer liegt in einer Märchenlandschaft.

„Wir haben uns 2019 dafür entschieden, Teil der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind zu werden“, erklärt Siegfried Kammerer, der den landwirtschaftlichen Betrieb bei Triberg-Nußbach im Schwarzwald in siebter Generation zusammen mit seiner Frau Petra führt. Und die nächste Generation steht mit Sohn Alexander auch schon bereit. 2020 wurde der Stall komplett umgebaut, denn er war für Milchkühe in Anbindehaltung konzipiert. Der neue Stall ist mit Komfortmatten ausgestattet und wird zusätzlich mit Stroh eingestreut. Neben Liege- und Fressplätzen gibt es auch Massagebürsten, die die Tiere zur Fellpflege nutzen. Jetzt im Sommer ist der Stall allerdings leer, nur die Schwalben haben ihre Nester an den Holzbalken unterm Dach gebaut. Denn die jungen Rinder befinden sich Tag und Nacht auf der Weide.

Die Kälber werden nicht bei Familie Kammerer auf dem Hof geboren, sondern kommen im Alter von zwölf Wochen von einem Bio-Milchviehbetrieb aus Schonach, der nur etwa zehn Kilometer entfernt liegt. Denn um Milch zu geben, müssen Kühe regelmäßig Kälber zur Welt bringen. Oft werden diese zeitnah nach der Geburt von der Mutter getrennt und über längere Strecken transportiert. Wenn regionale Milchvieh- und Mastbetriebe jedoch partnerschaftlich zusammenarbeiten, können die Kälber in der Region bleiben und hier aufwachsen.

Zu Besuch bei Familie Kammerer

Seit 1892 besteht der Betrieb von Familie Kammerer. Der alte Schwarzwaldhof ist 1978 nach einem Blitzschlag abgebrannt, Hof und Stall wurden neu aufgebaut.
Durch die grasenden Rinder gelingt die Offenhaltung der nur schwer zugänglichen Almenflächen – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der typischen Kulturlandschaft.
Das Konzept von Schwarzwald Bio-Weiderind hat Familie Kammerer überzeugt, deshalb war die Umstellung für sie ein logischer Schritt.

Das zeichnet Schwarzwald Bio-Weiderind aus

Die Partnerschaft von EDEKA Südwest mit der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind besteht bereits seit 1998. Durch die Kooperation werden rund 160 Bio-Betriebe unterstützt, die größtenteils nach den Richtlinien des Bio-Verbands Naturland arbeiten. Die Marke Schwarzwald Bio-Weiderind steht für Fleisch der Premiumstufe in Bio-Qualität aus der Region. 2022 wurde die Marke mit dem Preis „Faire Partner” von den Zeitschriften „topAgrar und „Lebenmittelpraxis“ ausgezeichnet.

In den Sommermonaten befinden sich die Tiere von mindestens Mai bis Oktober auf den idyllischen Wiesen und Weiden des Schwarzwalds. Dort finden sie natürliches Futter wie saftiges Gras und aromatische Weidekräuter. Im Winter bekommen sie Heu und Silage. Mehr über die Erzeugergemeinschaft sowie eine Übersicht der Märkte, in denen Fleisch von Bio-Weiderind erhältlich ist, finden Sie hier:

Futter vom eigenen Hof

„Wir haben maximal 28 Tiere. Aktuell sind es 20 Kälber, die wir in zwei Gruppen halten“, erläutert Alexander Kammerer. Die Gruppe mit den jüngeren Tieren bekommt auch im Sommer immer etwas Heu zugefüttert. Und wenn der junge Landwirt die Weide mit seinem grünen Eimer in der Hand betritt, kommen die Rinder sofort angerannt. Denn sie wissen, dass sie dann altes Brot bekommen – ein besonderes Leckerli.

Das Heu für die Kälber stammt vom eigenen Hof. „Wir haben 16,5 Hektar Grünlandfläche, dazu noch 1,3 Hektar gepachtet“, verrät Siegfried Kammerer. „Und das Stroh bekommen wir von einem Cousin von mir.“ Gülle und Mist landen dann wieder auf den Wiesen – so ergibt sich eine geschlossene Kreislaufwirtschaft. Zu der Grünlandfläche gehört auch ein Biotop, das die Familie mit besonderer Sorgfalt pflegt: „Dort wachsen seltene Orchideenarten“, erzählt Petra Kammerer. Die Fläche wird von Hand gemäht und das Gras kann nicht zu Ballen gepresst werden, sondern wird lose getrocknet und mit etwas Viehsalz bestreut. Dieses Biotop-Heu fressen die Rinder besonders gerne.

Wasser haben die Tiere auf der Weide ausreichend zu Verfügung. Und wenn es ihnen zu heiß wird, gibt es Bäume, die Schatten spenden.
Sobald Alexander Kammerer mit dem Eimer auf die Weide geht, kommen die jungen Rinder gleich neugierig angerannt.
Wenn die Rinder im Winter im Stall sind, kann das Heu durch eine Klappe vom Heuboden direkt nach unten geworfen werden.

#zukunftleben: eine starke Gemeinschaft

Bernhard Maier, Tobias Lang und Markus Kaiser (Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft) sind ebenfalls Teil von Schwarzwald Bio-Weiderind. Erfahren Sie mehr über die drei, ihre Arbeit und was ihnen wichtig ist.

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