01.08.2025 – Der Neophytenbefall durch invasives Springkraut weitet sich im Bodenseekreis aus. Mit seinem Modellprojekt, welches versucht, dies durch gezielte Beweidung zu lösen, zählt der Verein bodenbereiten e.V. zu den diesjährigen Preisträgern des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat & Natur“ von EDEKA Südwest und der Stiftung NatureLife-International und erhält 2.000 Euro.

Symbolische Scheckübergabe (v.l.): Frank Eichwald, Silke Sulger (beide EDEKA Sulger), Michaela Meyer (EDEKA Südwest), Karin Feierabend (Landratsamt Bodenseekreis), Benjamin Fäth und Christiane Haslacher (beide bodenbereiten e.V.).

Die Patenschaft für das nun ausgezeichnete Naturschutzprojekt übernimmt EDEKA Sulger in Markdorf. Die Kaufleute Frank Eichwald und Silke Sulger übergaben gemeinsam mit Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei EDEKA Südwest, den symbolischen Spendenscheck an Benjamin Fäth und Christiane Haslacher, beide Vorstand bodenbereiten e.V. „Wir freuen uns sehr, die Patenschaft für dieses Modellprojekt hier in unserer Region übernehmen zu dürfen, bei dem auch wichtige Erkenntnisse zum Schutz unserer Artenvielfalt gesammelt werden“, erklärte Silke Sulger bei der Scheckübergabe.

Ökologische Vielfalt für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung

„Wir sind uns bewusst, dass der Schutz der natürlichen Ressourcen und der ökologischen Vielfalt eine zentrale Voraussetzung für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung ist. Deshalb möchten wir mit dem Wettbewerb gezielt Projekte fördern, die sich aktiv für den Erhalt von Natur- und Lebensräumen einsetzen“, erläuterte Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit EDEKA Südwest, die Ziele des Lebensmittelhändlers und fügte hinzu: Gleichzeitig wollen wir das gesellschaftliche Engagement sichtbar machen und inspirierende Ideen unterstützen, die zeigen, dass jede und jeder einen Beitrag zum Naturschutz leisten kann.“

Die Stiftung NatureLife-International schätzt die Bedrohung der biologischen Vielfalt in den Natur- und Kulturlandschaften heute als größer denn je ein. Der Rückgang zahlreicher, einst weit verbreiteter Pflanzen- und Tierarten werde durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt. Daher seien praktische Projekte zur Erhaltung der Natur sowie zur Pflege von Landschaften und Heimat als ökologische Elemente zur Vernetzung von Biotopen wichtiger denn je.

Einen wichtigen Beitrag leistet das Modellprojekt „Neophytenabweidung – Kühe gegen das Springkraut“ in Wittenhofen-Deggenhausertal im Bodenseekreis. Hier breitet sich das invasive Drüsige Springkraut zunehmend aus – besonders in schwer zugänglichem Gelände. Der Verein bodenbereiten e.V. entwickelt daher im Rahmen des Modellprojekts „Neophytenabweidung“ eine nachhaltige Lösung: gezielte Beweidung statt Maschinen- oder Chemieeinsatz. Seit Herbst 2024 kommt auf einer FFH-Mähwiese eine leichte Rinderrasse (Dexterkühe mit Kälbern) zum Einsatz. Die Tiere fressen das Springkraut und fördern gleichzeitig die Regeneration des Pflanzenbestands. Erste Erfolge der Zurückdrängung sind bereits sichtbar. Ein flexibles Zaunsystem erlaubt es, Rückzugsräume für geschützte Arten wie die Sumpfgrille freizuhalten. Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Umweltschutzamt Bodenseekreis fachlich begleitet und gemeinsam überwacht. Ziel ist eine energiearme, skalierbare Methode zur Neophytenbekämpfung, die auch auf weitere Flächen übertragbar ist. Die nächste Projektphase sieht die Erschließung eines neuen Areals vor, inklusive Drainage und Umzäunung. Trotz ausgeschöpfter Fördermittel zeigen sich bereits vielversprechende Ergebnisse. Das Projekt wird mit einem Preisgeld von 2.000 Euro ausgezeichnet.

ÜBER DEN WETTBEWERB
Nur in einer ökologisch intakten Kulturlandschaft können qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert werden. 2014 hat EDEKA Südwest daher gemeinsam mit der Stiftung NatureLife-International unter dem Motto „Unsere Heimat & Natur“ einen jährlichen Wettbewerb für herausragende Naturschutzprojekte in ihrem Vertriebsgebiet ins Leben gerufen. Prämiert und mit jeweils bis zu 5.000 Euro finanziell gefördert, werden seither Menschen, die sich für die Schaffung und den Erhalt von Biotopen, die Renaturierung sowie den Schutz von Lebensräumen für Wildtiere und -pflanzen einsetzen.

Denn mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ wird der Fördertopf regelmäßig gefüllt. 2025 erhöht sich die Zahl nochmal um 29 neue auf insgesamt 297 ausgezeichnete Projekte, die dann mit rund 736.000 Euro unterstützt wurden.

„Unsere Heimat & Natur“