22.09.2021 – Gleich drei von insgesamt sechs Tierschutzpreisen des Landes Baden-Württemberg wurden am 16. September 2021 an Partnerbetriebe von EDEKA Südwest Fleisch verliehen. Zu den Preisträgern gehören die Österle GbR mit Karl Österle, Landwirt und Partner des 2015 gestarteten Regionalprogramms Hofglück mit besonderem Fokus auf Tierwohlaspekten und die Erzeugergemeinschaft Demeter HeuMilch Bauern Süd, vertreten durch Demeter-Landwirt und Geschäftsführer Rolf Holzapfel. Er liefert unter anderem Demeter-Heumilchprodukte an EDEKA Südwest und erhält den Landestierschutzpreis stellvertretend für die Demeter HeuMilch Bauern Süd für das „Kuh plus Kalb“-Projekt. Außerdem wurde die Kälbermast Franz-Josef Benz in Friesenheim, Partner des Projekts „Badisches Bauernkalb“, für ihre Regionalität mit besonderem Tierwohl-Standard ausgezeichnet.

„Wir gratulieren den drei Familien zu dieser besonderen Auszeichnung und bedanken uns für die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit“ so Jürgen Mäder, Geschäftsführer EDEKA Südwest und ergänzt: „Der Betrieb von Karl Österle ist einer unserer Partner der ersten Stunde des Hofglück-Programms und das Engagement der Familie für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung ist beispielhaft.“ Karl Österle betreibt zusammen mit Sohn Thomas Österle den landwirtschaftlichen Betrieb in Obermarchtal im Alb-Donau-Kreis. Er beliefert Mäster des Regionalprogramms mit Ferkeln. „Die Tiere auf dem Hof der Familie Österle profitieren u.a. von einer besonderen Mutter-Kind-Beziehung, die durch das freie Abferkeln in separaten Bereichen ermöglicht wird“, so Andreas Pöschel, Geschäftsführer Edeka Südwest Fleisch.

Von links: Thomas Österle (Betriebsleiter Österle GbR), Karl Österle (Betriebsleiter Österle GbR), Minister Peter Hauk MdL

„Darüber hinaus haben die Tiere Stroh und viel Auslauf. Der Betrieb ist ein Leuchtturm-Projekt und Vorbild für andere, die ihre Ställe tierwohlgerechter gestalten möchten“, ergänzt Edwin Mantel, Geschäftsführer EDEKA Südwest Fleisch.

Von links: Beate und Franz-Josef Benz (Kälbermast Benz), Minister Peter Hauk MdL

So auch der dritte Preisträger, die Kälbermast Franz-Josef Benz in Friesenheim: Die Stallungen sind mit Stroh statt Spaltenböden, viel frischer Luft für die Tiere und altersentsprechenden Gruppen besonders auf Tierwohl ausgerichtet. Das Beschäftigungsmaterial und Spielzeuge für die Kälber stellt Familie Benz selbst her. Sie sollen die Jungtiere zu mehr Bewegung auf den angebotenen großen Flächen anregen und für Abwechslung sorgen. Die Kälber werden eng betreut, so dass der Gesundheitszustand jedes einzelnen Tieres zu jeder Zeit individuell beurteilt werden kann. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf einer regionalen Aufzucht mit möglichst kurzen Transportwegen.

Der Betrieb ist so organisiert, dass neben der Aufzucht und der Mast auch der Transport und der Verkauf in einer Hand bleiben und transparent nachverfolgt werden können.

Auch das „Kuh plus Kalb“-Projekt sorgt für mehr Tierwohl

Bisweilen wird ein Großteil der Kälber aus der Milchviehhaltung aus verschiedenen Gründen direkt nach der Geburt von den Mutterkühen getrennt. Anders ist das bei dem „Kuh plus Kalb“-Projekt. „Wir sind sehr stolz, dass es gelingt durch die enge Zusammenarbeit mit den Demeter HeuMilch Bauern sowie der Tierschutzorganisation PROVIEH e.V. eine tiergerechtere Kälberhaltung umzusetzen“, erklärt Jürgen Mäder. Bei der kuhgebundenen Kälberaufzucht, wie sie Landwirt Rolf Holzapfel auf seinem Hof umsetzt, dürfen die Kälber nach der Geburt bei der Kuh bleiben. Sie können ihr artgerechtes natürliches Verhalten ausüben, trinken frische Kuhmilch direkt aus dem Euter und können mit den Kühen und weiteren Kälbern herumtollen.

Von links: Anja Frey (Landesvorstand Demeterverband), Rolf Holzapfel (Geschäftsführer der Demeter HeuMilch BauernSüd), Minister Peter Hauk MdL.

Dafür erhalten sie reichlich Platz und Auslauf. „Diese Haltung ist somit eine der natürlichsten Formen der Kälberaufzucht, die es heute nur noch selten gibt“, sagt Jürgen Mäder und fügt hinzu: „Seit August 2019 arbeiten wir gemeinsam an dem „Kuh plus Kalb“-Projekt mit den Demeter HeuMilch Bauern. Neben den Milchprodukten vermarkten wir auch die Demeter-Kälber aus der kuhgebundenen Kälberaufzucht.“ Für die Demeter Heumilch Bauern stehen außer dem Tierwohl auch ein verantwortungsbewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen im Fokus, die biodynamische Wirtschaftsweise des gesamten Hofes sowie die Zusammenarbeit mit regional und verantwortungsbewusst arbeitenden Betrieben.

Deutlich mehr Platz im Stall und Auslauf im Freien

Für das Markenfleischprogramm Hofglück arbeitet EDEKA Südwest mit mehr als 50 Schweinehaltern und Hühnerhöfen in der Region zusammen. Das Sortiment umfasst Schweine- und Hühner-Frischfleisch sowie Fleischerzeugnisse. Die Produkte sind mit zwei von zwei möglichen Sternen des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes gekennzeichnet und tragen darüber hinaus die höchste Stufe 4 der Kennzeichnung „Haltungsform“, analog zu Bio-Fleisch. „Unser Ziel ist es, das Angebot an regionalen Fleisch- und Wurstwaren aus tiergerechterer Haltung kontinuierlich auszubauen“, erklärt Jürgen Mäder.

Planungssicherheit durch garantierte Abnahmemenge

Alle Lieferantenbetriebe des Programms sind in Bundesländern des Absatzgebiets von EDEKA Südwest beheimatet. „Die Zusammenarbeit mit den Landwirten in der Region stärkt die kleinbäuerlichen Strukturen in unserer Heimat, sorgt für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region und schont die Umwelt durch kurze Transportwege“, erläutert Jürgen Mäder und führt aus: „Konventionelle Erzeugerbetriebe, die ihre Ställe den Tierwohlkriterien des Hofglück-Programms anpassen, bieten wir langfristige Verträge und garantierte Abnahmemengen“. Für die Landwirte muss sich der Mehraufwand lohnen. Neben den Erzeugerbetrieben müssen auch die Kundinnen und Kunden den Schritt in Richtung mehr Tierwohl gehen. „Wir hoffen viele Landwirte für diese Form der Haltung von Schweinen und Hühnern zu gewinnen und viele Kundinnen und Kunden für den Kauf dieser Produkte überzeugen zu können, denn je mehr sich für Produkte mit höheren Tierwohlstandards entscheiden, desto mehr Tiere können unter diesen Haltungsbedingungen aufgezogen werden“, fasst Jürgen Mäder zusammen.