Zukunft Wald: Besuch in der Baumschule

So ein kleiner Baum hat es nicht leicht. Still und leise muss er mit vielen Widrigkeiten zurechtkommen. Doch in der Baumschule gibt es Unterstützung. Wir haben nachgeschaut, wie die kleinen Sprösslinge dort für ihr Leben im Wald vorbereitet werden.

Warum brauchen wir Baumschulen?

Wer ab und zu durch einen Wald spaziert, dem sind sie vielleicht schon einmal aufgefallen. Freie Flächen, die nur mit dornigen Büschen und Sträuchern bewachsen sind, aber ohne einen einzigen Baum. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Schädlinge und Dürreperioden zum Beispiel machen manchen Bäumen im Südwesten das Leben schwer. Um den Fortbestand der Wälder für die nachfolgenden Generationen zu sichern, muss gehandelt werden. Baumschulen spielen dabei ein wichtige Rolle. Hier wachsen die Bäume auf, die in den nächsten 100 Jahren den Wald für unsere Nachkommen bilden werden.

Kleiner Schädling mit großer Wirkung

Im Gottswald bei Offenburg leidet vor allem der Eschenbestand und hinterlässt teilweise große Löcher im Wald. Schuld daran ist ein eingewanderter Pilz. „Der Pilzbefall führt dazu, dass die Triebe der Bäume absterben. Es beginnt ganz oben in der Baumkrone und setzt sich dann immer weiter fort. Bis der Baum tot ist“, erklärt Andreas Broß, Forstrevierleiter des Stadtwalds Offenburg. „Diese Entwicklung lässt sich leider nicht aufhalten, sodass uns dann nichts anderes übrig bleibt, als die Bäume zu fällen.“ Dann müssen andere Baumarten her, denen der Pilz nichts anhaben kann.

Ein neuer Baum wächst heran

In der Baumschule der Technischen Betriebe Offenburg werden für frei gewordene Waldflächen junge Eichen herangezogen. Forstwirtschaftsmeister Andreas Kuderer, der die Baumschule leitet, und seine beiden Auszubildenden Frederic Brodowski und Jens Junker haben uns gezeigt, wie das funktioniert:

Zuerst wird gesammelt. Frederic Brodowski hat sich den Baum, unter dem er die Eicheln aufliest, genau angeschaut. Denn auch bei Bäumen spielt Genetik eine Rolle. Ein langer, wenig verzweigter Stamm ist ideal.

In der Baumschule bereitet Andreas Kuderer den Boden vor. Um die Pflanzen zu schützen, ist das Gelände eingezäunt. Eicheln und junge Pflanzentriebe schmecken den Waldtieren einfach zu gut.

Mit Schnüren markieren der Forstwirt und sein Azubi die Pflanzreihen. Der Abstand ist genau abgemessen, damit jede Eichel genug Platz zum Austreiben hat und leicht gepflegt werden kann.

Entlang der Schnur werden die Eicheln dann einzeln von Hand etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Beschädigte Exemplare, mit Wurmlöchern etwa, werden vorher aussortiert.

Während ihrer Zeit in der Baumschule werden die kleinen Pflanzen immer wieder verschult – also umgepflanzt. So bilden sie ein dichtes, kompaktes Wurzelwerk. Damit lassen sie sich später gut in den Wald verpflanzen.

Nach zwei bis vier Jahren ist es dann so weit und der Baum darf in den Wald umziehen. In der Regel ist er dann zwischen 0,5 und 1,5 Meter hoch. Die Größe wählt der Forstwirt je nach Standort aus: In Gebieten, wo es zum Beispiel viel Wild gibt oder Brombeersträucher wachsen, werden größere Bäume gepflanzt, sodass ihnen die Tiere nichts mehr anhaben können und die Brombeersträucher sie nicht überwuchern.

So können auch Sie unseren Wäldern helfen

Mit der Baumpflanzkarte von EDEKA Südwest tun Sie der Umwelt gleich doppelt Gutes. Denn sie motiviert nicht nur, auf vermeidbare Einwegverpackungen zu verzichten, sondern führt auch dazu, dass EDEKA Südwest für jede vollständige Baumpflanzkarte einen Baum pflanzt. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

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