So werden die IDENE-Bananen angebaut

IDENE-Bananen von EDEKA Südwest schmecken köstlich – und haben noch einige weitere Vorteile: Sie werden biodynamisch im Einklang mit der Natur angebaut und helfen vor Ort Kindern in der Dominikanischen Republik. Hier erfahren Sie mehr.

Eine besondere Banane

Mit dem Kauf unserer IDENE-Bananen punkten Sie gleich doppelt in Sachen Nachhaltigkeit. Denn zum einen werden die Früchte nach den strengen Richtlinien von Demeter in der Dominikanischen Republik ökologisch angebaut. Und zum anderen spendet EDEKA Südwest für jede verkaufte IDENE-Banane einen Teil des Erlöses an eine Einrichtung für besondere Kinder in der Dominikanischen Republik: das Instituto De Enseñanzas de Niños Especiales (abgekürzt IDENE). Mehr über diese Einrichtung erfahren Sie weiter unten. Zunächst verrät jedoch Christoph Simpfendörfer, wie der Bananenanbau nach Demeter-Richtlinien funktioniert.

Demeter-Bananenanbau: Interview mit dem Experten

Christoph Simpfendörfer,
Demeter-Landwirt und im Bananenanbau forschend

 

Herr Simpfendörfer, wo werden Bananen nach Demeter-Richtlinien angebaut?
Christoph Simpfendörfer: Die IDENE-Bananen kommen von Farmen aus der Dominikanischen Republik und werden dort nach den Standards der internationalen Demeter-Gemeinschaft angebaut. Demeter-Bananenanbau findet darüber hinaus auch in Kolumbien, Ecuador und Peru statt.

Wie funktioniert der Anbau von Bananen grundsätzlich?
Christoph Simpfendörfer: Die Banane gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist botanisch gesehen eine Beere. Aus einem knolligen Rhizom im Boden wachsen Triebe mit Blättern in die Höhe. Die Blätter entfalten sich allmählich und sind um einen Scheinstamm herum angeordnet. Sobald eine gewisse Anzahl an Blättern vorhanden ist, entwickelt sich der Blütenstand mit einer Vielzahl an weiblichen und männlichen Blüten. Die weiblichen Blüten entwickeln sich zu Bananenfrüchten, während die männlichen Blüten meist abfallen. Einzelne Bananen werden auch als Finger bezeichnet, zehn bis zwanzig bilden eine sogenannte Hand und der ganze Fruchtstand einer Bananenpflanze umfasst mehrere Hände. Wenn die Früchte einen gewissen Durchmesser erreicht haben, können sie geerntet werden. Die Banane ist eine Dauerkultur und kann wöchentlich geerntet werden. Anders als zum Beispiel bei Kaffee mit nur einer oder zwei Haupternten pro Jahr.

Und was ist das Besondere am Bananenanbau nach Demeter-Richtlinien?
Christoph Simpfendörfer: Ziel ist ein geschlossener Hofkreislauf, wie man das auch von Demeter-Höfen aus Deutschland kennt. Dafür ist der Aufbau einer Tierhaltung auf den Farmen die Basis. Denn der Mist der Tiere dient zum Düngen der Pflanzen. Wichtig ist auch die Förderung der Bodenfruchtbarkeit, beispielsweise durch den Anbau von Leguminosen als Zwischenfrüchte. Diese versorgen den Boden mit Stickstoff, den Pflanzen zum Wachsen brauchen. Chemisch-synthetische Pestizide und Dünger kommen nicht zum Einsatz. Dafür biodynamische Präparate wie Hornmist und Hornkiesel, die sich positiv auf das Wachstum der Bananenstauden auswirken. Zudem versuchen wir den Humusgehalt der Böden zu verbessern, damit diese mehr Wasser speichern können, wenn es regnet. Denn auch in der Dominikanischen Republik nehmen die Trockenphasen zu. Demeter macht sich ebenfalls für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Bananenplantagen stark: der BFDI-Standard (BFDI = Biodynamic Federation Demeter International) für soziale Verantwortung schreibt Arbeitsverträge, Versammlungsfreiheit und einen Mindestlohn vor. Zudem hat Demeter eine Sozialprämie pro Bananen-Kiste eingeführt. Das Geld wird für Lohneinmalzahlungen, aber auch für zusätzliche medizinische Versorgung oder Sonderprojekte verwendet. Ein Betrieb hat jetzt damit begonnen, eine Kindertagesstätte von dem Geld zu bauen.

Tiefwurzelnde Pflanzen als Bodenbewuchs in der Plantage liefern Nährstoffe für die Bananenstauden.
Triebe zurückschneiden, Fruchtstände schützen (Foto) oder die Ernte – alles erfolgt in Handarbeit.
Biodynamische Präparate wie Hornmist sollen die Stoffwechselprozesse im Boden unterstützen.

Was für Tiere werden denn auf den Betrieben gehalten?
Christoph Simpfendörfer: Kühe, Hühner und Schafe, das ist ganz unterschiedlich. Es gibt auch noch Betriebe, die den Mist von Nachbarbetrieben zukaufen. Aktuell arbeiten wir in der Dominikanischen Republik daran, ein Weidesystem mit Schafen direkt in der Plantage zu entwickeln. Die Schafe fressen die Beikräuter in der Bananenkultur, halten so den Bewuchs kurz und stärken mit ihrem Dung auf natürliche Weise die Bodenfruchtbarkeit. In Ecuador und Kolumbien haben wir jeweils schon einen Demeter-Betrieb, wo das gut funktioniert.

Was wird beim Anbau für die Biodiversität getan?
Christoph Simpfendörfer: Wie es die Demeter-Richtlinien vorschreiben, sind mindestens 10 Prozent der Nutzfläche eines Betriebs als Biodiversitätsfläche vorbehalten. In Pufferzonen zu den Nachbarbetrieben werden beispielsweise unterschiedliche einheimische Baumarten angepflanzt. Ein Betrieb hat auch einen Flussarm aufgestaut und ein wunderschönes Biotop mit Vögeln geschaffen. Und auch die Integration von Tierhaltung ist ein wichtiger Schritt für mehr Biodiversität, weil der Mist von Kühen und Schafen Lebensraum und Nahrung für Insekten liefert. Gefördert wird auch ein Bewuchs mit natürlich vorkommenden Arten wie der Blauen Klitorie – einer Leguminose mit wunderschöner Blüte, die Stickstoff im Boden bindet und gerne von Insekten besucht wird. Wichtig ist ein Zusammenspiel aus separaten Naturschutzmaßnahmen auf ausgewiesenen Flächen und eine Landwirtschaft, die selbst so betrieben wird, dass sie biodivers ist.

Christoph Simpfendörfer (r.) ist als Experte regelmäßig auf den Demeter-Plantagen vor Ort.
Kühe liefern Mist, der als natürlicher Dünger für die Bananen wichtig ist.
Die Bananen werden grün geerntet, gewaschen und sind dann bereit für den Transport.

Hilfe für benachteiligte Kinder

Für Kinder mit Behinderungen wie dem Down-Syndrom, Hör- oder Sehschäden gibt es in der Dominikanischen Republik kaum staatliche Hilfen. Damit auch sie eine schulische und berufliche Ausbildung erhalten, wurde 1998 die IDENE-Schule gegründet. Damals gab es nur eine einzige Klasse, heute werden rund 100 Kinder gemäß ihren Fähigkeiten unterrichtet und gefördert. Und das vor allem dank der IDENE-Bananen – denn seit 2006 kommt für jede bei EDEKA Südwest verkaufte IDENE-Banane ein Teil des Erlöses der Schule zugute. Die Gesamtspendensumme beträgt inzwischen insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.

#zukunftleben: starke Partner

Seit 1994 arbeiten Demeter und EDEKA Südwest eng und vertrauensvoll zusammen. Meilensteine der Partnerschaft sowie Demeter-Landwirtinnen und -Landwirte, die Lebensmittel für die Regionalmarke „Unsere Heimat – echt und gut“ produzieren, stellen wir Ihnen hier vor:

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