Naturpark Saar-Hunsrück

Der Südwesten ist nicht nur wunderschön, sondern auch ganz schön vielseitig. Das belegen unter anderem die zahlreichen Naturparke bei uns in der Region. Wir nehmen Sie mit in den Naturpark Saar-Hunsrück und stellen Ihnen Landschaften, Tiere und Ausflugsziele vor.

Was ist ein Naturpark?

Über 100 Naturparke gibt es hierzulande, die insgesamt rund 28 Prozent der Fläche Deutschlands einnehmen. Was genau ein Naturpark ist, wird im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) definiert:
Naturparke sind einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die

  1. großräumig sind,
  2. überwiegend Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete sind,
  3. sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen und in denen ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird,
  4. nach den Erfordernissen der Raumordnung für Erholung vorgesehen sind,
  5. der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen und in denen zu diesem Zweck eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt wird und
  6. besonders dazu geeignet sind, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern.

Naturparke sollen auch der Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen.

Landschaften im Naturpark Saar-Hunsrück

Mit einer Fläche von 2.055 km² gehört der Naturpark Saar-Hunsrück zu den größten Naturparken bei uns im Südwesten. Er erstreckt sich über das nördliche Saarland und den Südwesten von Rheinland-Pfalz. Gegründet wurde er im Jahr 1980. Der Naturpark Saar-Hunsrück zeichnet sich durch eine Vielfalt an landschaftlichen Schätzen aus – wie bspw. die Saarschleife bei Mettlach (Bild oben). Darüber hinaus laden ausgedehnte Waldflächen, sonnige Weinberge im Saar- und Moseltal, artenreiche Wiesen sowie eindrucksvolle Felsenlandschaften und Moore zum Entdecken ein.

Fast die Hälfte der Fläche des Naturparks ist von Wald bedeckt. Es gibt verschiedene Waldarten wie Moor-, Fichten- und Buchenmischwälder.
Im März und April erstrahlen die Bergwiesen des Hunsrücks in leuchtendem Gelb. Denn dann blühen die wilden Narzissen.
Ein tolles Ausflugsziel: Südlich der Ortschaft Morbach befindet sich der einzige Moorlehrpfad im Naturpark Saar-Hunsrück.

Tiere im Naturpark Saar-Hunsrück

Seltene Vogelarten wie der Schwarzstorch und der Wanderfalke finden im Naturpark Saar-Hunsrück ebenso eine Heimat wie die größte europäische Eulenart – der Uhu. Auch zahlreiche Säugetiere, darunter Rehe, Wildschweine, Füchse und Dachse, leben versteckt in den Wäldern. Nachts können Sie Fledermäuse beobachten – 17 verschiedene Arten sind im Naturpark heimisch. Des Weiteren leben in den ausgedehnten und dichten Wäldern des Hunsrücks Wildkatzen. Die scheuen Einzelgänger gelten in Deutschland als gefährdet. Das größte europäische Nagetier – den Biber – können Sie mit etwas Glück im saarländischen Teil des Naturparks entdecken. Dort wurden die Tiere an der Ill und im Noswendeler Bachtal wieder angesiedelt, nachdem sie Anfang des 20. Jahrhunderts kurz vor der Ausrottung standen.

Wer mehr über Wildkatzen erfahren möchte, ist im Wild- und Wanderpark Weiskirchen-Rappweiler richtig. Dort gibt es einen Wildkatzen-Erlebnispfad.
Biber leben in selbst gebauten „Burgen“. So nennt man die aus Ästen und Zweigen errichteten Dämme.
Im Naturpark brüten Uhus entlang der Saar. Sie besitzen markante Federohren, die sie zur Kommunikation nutzen und je nach Stimmung anlegen oder aufstellen.

Ausflugsziele im Naturpark Saar-Hunsrück

Die Region um den Naturpark Saar-Hunsrück ist sehr geschichtsträchtig: Keltische und römische Großbauwerke, mittelalterliche Burgen und Städte sowie idyllische Weindörfer können besucht und bestaunt werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug zur Römischen Villa Borg, einem archäologischen Freilichtmuseum in der saarländischen Gemeinde Perl. Besonders für junge Menschen ist das Erlebnismuseum „Mensch und Landschaft“ im Naturpark-Informationszentrum in Hermeskeil ein spannendes Erlebnis. Denn es gibt dort eine interaktive Panoramakarte und für Kinder- und Jugendgruppen werden auch Forscher-Rallyes angeboten. Drei weitere Sehenswürdigkeiten, die alle ganzjährig frei zugänglich sind, stellen wir Ihnen im Folgenden in Bildern vor …

Die Tempelanlage auf dem Metzenberg oberhalb der Ortsgemeinde Tawern wurde bis Ende des 4. Jahrhunderts genutzt. Römische Reisende brachten hier Merkur, dem Gott des Handels, Opfergaben auf ihrem Weg nach Trier.
Beim Ringwall von Otzenhausen auf dem Dollberg handelt es sich um die Überreste einer befestigten Ortschaft eines keltischen Stamms. Ein beschilderter Infoweg führt zu interessanten Punkten der Befestigung.
Die Wildenburg bei Kempfeld wurde im Mittelalter erbaut. Heute sind noch einige Mauerreste erhalten und es gibt einen 22 Meter hohen Turm, von dem aus man einen tollen Blick über die Höhenzüge des Hunsrücks hat.

#zukunftleben: der Naturpark Südschwarzwald

In Baden-Württemberg gibt es ebenfalls wunderschöne Naturparke. Sieben Stück sind es an der Zahl und zu ihnen gehört auch der Naturpark Südschwarzwald. Wir verraten Ihnen, welche Nutztiere dort für die Landschaftspflege eingesetzt werden.

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