Faszination Fernwandern

Für Outdoor-Bloggerin Kathrin Heckmann ist das Weitwandern die beste Art, die Welt zu entdecken – egal ob in fernen Ländern oder vor der eigenen Haustür. Hier erzählt sie, warum das so ist, und gibt Tipps für den Start.

Loslaufen in dem Wissen, dass ich eine Zeit lang nichts anderes tun muss, als einen Fuß vor den anderen zu setzen: Für mich gibt es kein größeres Gefühl von Freiheit. Fernwandern ist Entspannung pur, gleichzeitig aber auch aufregend und abenteuerlich. Immerhin trägt man für eine Weile alles, was für das (Über-)Leben nötig ist, auf dem Rücken. Wandert damit für Tage oder gar Wochen durch unbekannte Natur und neue Orte. Muss für seine Verpflegung sorgen, sich um einen Schlafplatz kümmern und aufpassen, dass man auf dem Weg nicht verloren geht.

Weitwandern in Deutschland

Mein Tipp für alle, die zum ersten Mal eine Fernwanderung bestreiten wollen: langsam anfangen und vielleicht nicht direkt die große Alpenüberquerung planen. Dafür ist Deutschland geradezu ideal, denn schöne Wege gibt es hierzulande überall. Über 190.000 Kilometer misst das Wanderwegenetz. Darunter auch viele offizielle Fernwanderwege, die bestens ausgebaut und markiert sind sowie eine gute Infrastruktur in Form von öffentlichen Verkehrsmitteln und Unterkünften aufweisen. Einige davon sind sehr bekannt, wie zum Beispiel der Westweg, der auf 288 Kilometern durch den Schwarzwald führt. Er wurde bereits im Jahr 1900 angelegt und ist damit der älteste Fernwanderweg in der Region. Eine noch längere Tradition haben die vielen Jakobswege, historisch nachgewiesene Pilgerrouten, die auch heute noch zum Wandern einladen, selbst wenn das Ziel nicht Santiago de Compostela heißt.

„Weitwandern ist der ultimative Gegenentwurf zu unserer hektischen Welt.“

Kathrin Heckmann

Wildnis in der Heimat

Auch wenn echte Wildnis in Deutschland fast nicht mehr existiert: Die heimische Natur kann genauso spannend sein wie die der weiten Welt. Zumindest für Wanderinnen und Wanderer, die sich die Zeit nehmen, genauer hinzusehen und die heimische Tier- und Pflanzenwelt mit der gleichen Neugierde zu betrachten wie auf Reisen. Beim Fernwandern geht das besonders gut, denn es gibt ja – im positiven Sinne – nichts Besseres zu tun. Wer sich langsam zu Fuß in der Natur bewegt, ist ganz nah an allem dran und nimmt so viele Dinge wahr, die sonst unbemerkt bleiben würden. Eine Wasseramsel an einem Flüsschen im Bliesgau zu beobachten, ist jedenfalls genauso spannend wie in Finnland, Kirgistan oder Nordamerika.

Ob Wald oder Stadt: Schuhe fürs Fernwandern müssen für lange Strecken auf verschiedenen Untergründen geeignet sein. Die Sohle von Wanderstiefeln fürs Gebirge ist dafür oft zu steif.

Wanderwege in Deutschland sind gut ausgeschildert. Zur Sicherheit die Route aber trotzdem auf dem Handy speichern. Besonders einfach geht das mit speziellen Apps.

Je leichter der Rucksack, desto mehr Spaß macht das Wandern. Auch die Beine ermüden nicht so schnell. Die Belohnung: Weitere Strecken und das Verletzungsrisiko sinkt.

Eine gute Regenjacke gehört in jeden Rucksack, egal, was der Wetterbericht sagt. Elektronik und Ersatzkleidung am besten zusätzlich mit Plastiktüten oder Packsäcken schützen.

Das Schönste am Wandern sind die Pausen

Nicht nur der Natur kommt man beim Fernwandern besonders nah, sondern auch sich selbst. Ablenkung gibt es nur wenig, beim langsamen Gehen kommen Körper und Kopf zur Ruhe. Das Wandern hat eine fast schon meditative Wirkung. Der schnelllebige und komplexe Alltag wird eingetauscht gegen Ruhe und Einfachheit, fernab von blinkenden Bildschirmen und klingelnden Telefonen, die nahezu ständig unsere Aufmerksamkeit fordern. Weitwandern ist der ultimative Gegenentwurf zu unserer hektischen Welt. Dazu tragen auch die Pausen bei, die für mich mit das Schönste am Wandern sind und die ich so oft wie möglich einlege. Sei es irgendwo mitten im Wald oder im nächsten Dorf, durch das die Wanderroute führt. Zeit für eine Tasse Kaffee in der Altstadt oder für einen Besuch im örtlichen Museum darf immer sein.

„Abenteuer warten nicht nur in der weiten Welt, sondern auch direkt vor der Haustür.“

Kathrin Heckmann

#zukunftleben

Die einzigartige Natur in unserer Region erhalten: Dafür macht sich EDEKA Südwest im Rahmen der Aktion „Unsere Heimat & Natur“ stark. Seit 2014 wird für jeden verkauften Kräutertopf von „Unsere Heimat – echt & gut” einen Teil des Erlöses an Naturschutzprojekte in der Region gespendet. Und der Südwesten hat einiges zu bieten. Lesen Sie zum Beispiel auch unsere Beiträge über lohnende Ziele im Südwesten oder 5 tolle Touren in der Region.

WEITERE BEITRÄGE