Unsere Tierschutzbeauftragten im Gespräch

Jedes Jahr am 4. Oktober findet weltweit der Welttierschutztag statt. Wir haben diesen Tag zum Anlass genommen, um mit den vier Tierschutzbeauftragten von EDEKA Südwest Fleisch über das Thema Tierschutz zu sprechen.

EDEKA Südwest setzt sich seit Jahren in vielen Bereichen für mehr Tierschutz ein. Mehrmals in der Woche besuchen dafür die vier Tierschutzbeauftragten Annukka Gehring, Katharina Gänger, Maxi Karpeles und Stephanie Meiss (v. l.) die Partnerbetriebe der Markenprogramme und sind im engen Austausch mit den Landwirtinnen und Landwirten. Dabei steht für sie Tierschutz an oberster Stelle. Passend zum Welttierschutztag am 4. Oktober erläutern die vier im Interview, was es mit dem Tag auf sich hat, wie ihr Arbeitsalltag aussieht und wie jeder Einzelne von uns etwas für tiergerechtere Haltungsbedingungen unternehmen kann.

Die Tierschutzbeauftragten im Interview

Am 4. Oktober ist Welttierschutztag: Was hat es damit auf sich?
Stephanie Meiss: Franz von Assisi – Begründer des Ordens der Franziskaner und Schutzpatron der Tiere – sah das Tier als lebendiges Geschöpf Gottes und als Bruder des Menschen an. Er steht symbolisch für den Tierschutzgedanken und am Tag seiner Heiligsprechung, am 4. Oktober, wird deshalb international der Welttierschutztag gefeiert.

 

Wie groß ist der Beitrag von EDEKA Südwest in Sachen Tierschutz?
Katharina Gänger: EDEKA Südwest hat Verantwortung – auch gegenüber den Mitgeschöpfen, der Umwelt und der Landwirtschaft. Daher setzen wir uns besonders im Fachbereich Landwirtschaft und Tierschutz von EDEKA Südwest Fleisch aktiv für die Verbesserung des Tierwohls ein, von der Aufzucht über die Haltung bis zur Schlachtung. Eigens dafür wurden spezielle Regionalprogramme wie Hofglück und Schwarzwald Bio-Weiderind etabliert.

 

Und was zählt zu Ihren Aufgaben?
Maxi Karpeles: Wir sind eine Schnittstelle zwischen EDEKA Südwest Fleisch, der Landwirtschaft, den Schlachtbetrieben, der Politik und den Kundinnen und Kunden. Regelmäßig besuchen wir landwirtschaftliche Betriebe unserer Regionalprogramme vor Ort, um uns ein aktuelles Bild von der Tierhaltung zu machen. Ziel ist es dabei immer, den Tierschutz weiterzuentwickeln und vor Ort zu stärken. Indem wir neue Markenprogramme einführen, gelingt es uns, Anreize für Landwirtinnen und Landwirte zu schaffen, sodass diese ihre Betriebe auf alternative Tierhaltungsformen umstellen.

Das Haltungsumfeld sollte sich den Tieren anpassen und nicht umgekehrt.

Maxi Karpeles, Tierschutzbeauftragte von EDEKA Südwest Fleisch

Wie sieht ein typischer Alltag bei Ihnen aus?
Annukka Gehring: Wir sind regelmäßig bei den Betrieben unserer Markenprogramme. Gleichzeitig besuchen wir auch Höfe, die gerne Teil der Markenfleischprogramme werden wollen. Wir begleiten und unterstützen außerdem Forschungsprojekte, helfen bei der Erstellung von allgemein gültigen Standards sowie Richtlinien und stehen in engem Austausch mit Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen, Behörden und der Politik. 

 

Wie ist Ihr Verhältnis zu den Landwirtinnen und Landwirten, die Sie regelmäßig besuchen?
Stephanie Meiss: Einige der Landwirtinnen und Landwirte sind seit vielen Jahren Teil der Markenprogramme. Das funktioniert nur durch eine partnerschaftliche und offene Zusammenarbeit.

 

Was zeichnet für Sie eine tiergerechtere Haltung aus?
Maxi Karpeles: Für uns steht der respektvolle und wertschätzende Umgang mit den Tieren im Vordergrund. Eine tiergerechtere Haltung sollte immer die Bedürfnisse der jeweiligen Tierart berücksichtigen. Orientierung bietet da das natürliche, angeborene Verhalten. Tierhaltung sollte daher immer möglichst nahe an den ursprünglichen Lebensbedingungen sein. Das Haltungsumfeld sollte sich den Tieren anpassen und nicht umgekehrt.

Jeder bewusste Einkauf trägt am Ende dazu bei, die Tierhaltung langfristig und aktiv zu verbessern.

Annukka Gehring, Tierschutzbeauftragte von EDEKA Südwest Fleisch

Wie kann jeder Einzelne einen Beitrag für mehr Tierschutz leisten?

Annukka Gehring: Mit jedem Einkauf, jeder Mahlzeit kann man einen aktiven Beitrag zu mehr Tierwohl leisten. Denn je mehr Kundinnen und Kunden sich für Produkte mit einem Mehr an Tierwohl entscheiden, desto mehr Tiere können unter besseren Haltungsbedingungen heranwachsen. Die Kaufentscheidung der Verbraucherinnen und Verbraucher ist dabei der entscheidende Schlüssel. Jeder bewusste Einkauf trägt am Ende dazu bei, die Tierhaltung langfristig und aktiv zu verbessern.

 

Hofglück ist eines Ihrer regionalen Markenfleischprogramme und trägt die höchste Stufe 4 der Kennzeichnung „Haltungsform“, die als Orientierung für die Kundinnen und Kunden dient. Was ist das Besondere an Hofglück?

Maxi Karpeles: Grundsätzlich steht das Tierwohl bei diesem Programm im Vordergrund, weswegen es eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutzbund gibt: alle Hofglück-Betriebe sind nach dem höchsten Standard des Tierschutzlabels mit zwei von zwei Sternen zertifiziert und werden regelmäßig und unangekündigt kontrolliert. Die Grundsäulen des Standards sind – neben anderen – die Elemente: Auslauf, Stroh, mehr Platz, kurze Transportwege und gentechnikfreies Futter.

 

Welche Produkte der Marke Hofglück sind in den EDEKA-Märkten erhältlich?

Maxi Karpeles: Schweinefleisch oder Masthähnchen der Marke Hofglück bieten wir sowohl an der Bedientheke als auch im SB-Bereich in nahezu allen Märkten von EDEKA Südwest an.

Für Fleisch anderer Tierarten wie Rind oder Produkte wie Milch gibt es eigene Qualitätsprogramme, die das Wohl der Tiere im Blick haben – zum Beispiel das Demeter-Kalbfleisch, die Demeter-Milch „Zeit zu zweit für Kuh und Kalb“ oder das Schwarzwald Bio-Weiderind.

Wenn Sie sich etwas wünschen könnten, was wäre das?

Stephanie Meiss: „Wir wünschen uns, dass das Verbraucherbewusstsein und die Wertschätzung für nachhaltigere und tiergerechtere Produkte weiter zunehmen. Denn um Programme wie Hofglück, Schwarzwald Bio-Weiderind oder Demeter-Kalb weiter ausbauen zu können, muss die Wahrnehmung deutlich stärker werden. Je mehr Kundinnen und Kunden sich für die Tierwohlprodukte entscheiden, desto mehr Landwirtinnen und Landwirten ist es möglich, ihre Tierhaltung umzubauen, und desto mehr Tiere können unter besseren Haltungsbedingungen aufgezogen werden.“

„Die Kaufentscheidung der Kundinnen und Kunden ist dabei der entscheidende Schlüssel zu mehr Tierwohl“, ergänzt Maxi Karpeles.

Ein Bild

#zukunftleben: Unterwegs mit den Tierschutzbeauftragten

Begleiten Sie für einen Tag lang zwei der vier Tierschutzbeauftragten von EDEKA Südwest Fleisch. Maxi Karpeles und Katharina Gänger haben uns auf ihre Stippvisiten bei drei landwirtschaftlichen Betrieben mitgenommen und von ihrer Arbeit erzählt.

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