Bio-Haferflocken von der Rubinmühle
Haferflocken sind schon seit Längerem der Renner auf dem Frühstückstisch. Aber wie werden sie hergestellt? Das haben wir uns in der Rubinmühle angeschaut, die Haferflocken nach Bioland-Richtlinien für „Unsere Heimat – echt & gut BIO“ produziert.
Die Rubinmühle – ein Familienbetrieb mit Tradition
338 Jahre oder 14 Generationen – so lange ist die Rubinmühle schon in Besitz der Familie Rubin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle in Lahr-Hugsweier im Jahr 1352. „Mein Urgroßvater Robert errichtete 1948 dann die erste Hafermühle, denn Haferflocken waren in den Nachkriegsjahren ein wichtiges Grundnahrungsmittel“, erzählt Christopher Rubin (rechts im Bild), der den Betrieb gemeinsam mit seinem Onkel Rolf Rubin leitet. Über 100.000 Tonnen Getreide werden hier und seit 2015 am zweiten Standort in Plauen im sächsischen Vogtland verarbeitet. „Die Feinblatt-Haferflocken für ‚Unsere Heimat – echt & gut BIO‘ stellen wir seit Anfang 2022 ausschließlich in Lahr-Hugsweier aus baden-württembergischem Bio-Hafer her“, verrät Christoph Dittrich, Vertriebsleiter bei der Rubinmühle (links im Bild).




Christopher Rubin, Geschäftsführer der Rubinmühle
Nachhaltigkeit wird in der Rubinmühle großgeschrieben
„Fast unser gesamtes Sortiment ist auch in Bio-Qualität erhältlich“, verrät Christopher Rubin. „Ich konsumiere selbst viele Bio-Lebensmittel und habe hinter der Mühle einen eigenen kleinen Bio-Garten, wo ich Tomaten, Salat und vieles mehr pflanze.“ Nachhaltiges Wirtschaften spielt darüber hinaus im Unternehmen eine große Rolle: So wird seit Anfang 2006 ein Teil des Prozessdampfes ebenso wie ein Teil der Energie zum Heizen des Betriebs durch ein eigenes Heizwerk erzeugt, das mit Holzhackschnitzeln aus dem Schwarzwald befeuert wird. Auf dem Firmengelände stehen zudem einige Bienenvölker von einem befreundeten Imker aus dem Dorf. Und für die Zukunft plant Christopher Rubin bereits ein weiteres großes Projekt: „Wir wollen einen Teil der anfallenden Haferschalen – das sind immerhin ungefähr 30 Prozent vom Rohstoff – verbrennen und den Dampf für das Darren, das Dämpfen und das Trocknen verwenden.“
Vom Haferkorn zur Haferflocke

Reinigen und entspelzen
Bevor es mit der eigentlichen Verarbeitung losgeht, wird der Hafer gründlich gereinigt und von Stroh, kleinen Steinchen oder Fremdgetreide befreit sowie die Qualität kontrolliert. Anschließend müssen die Spelzen (die äußeren Hüllen der Haferkörner) entfernt werden. Das geschieht in der Maschine auf dem Foto. Dabei läuft der Hafer auf einen sich drehenden Rotor, wird gegen einen Prallring geschleudert und die Spelzen lösen sich von den Körnern.

Darren
Im nächsten Schritt werden die Körner mehrere Stunden mit trockenem Dampf erwärmt. Diesen Vorgang nennt man Darren und er dient dazu, die fettspaltenden Enzyme im Hafer zu deaktivieren und den Feuchtigkeitsgehalt zu verringern. Dadurch sind die Haferflocken später länger haltbar. Ein weiterer Effekt des Darrens: Die Flocken entwickeln ihren typisch nussigen Geschmack.

Zerkleinern
Bei Feinblatt-Haferflocken erfolgt jetzt noch ein weiterer Verarbeitungsschritt vor dem Auswalzen. Und zwar werden die Körner in kleinere Stücke – die sogenannte Grütze – zerteilt. Dies geschieht in einer weiteren wichtigen Maschine: dem Grützeschneider. Die Körner fallen durch die Löcher von zwei rotierenden Edelstahltrommeln und werden dabei von Messern quer zur Längsachse zerkleinert.

Walzen und trocknen
Nachdem die Hafergrütze dann zu Flocken ausgewalzt wurde, wirbeln sie in dieser Maschine umher und werden dabei getrocknet. Müllermeister Pierre Adam überprüft hier die Qualität. Anschließend können die Bio-Haferflocken in der Rubinmühle verpackt werden und sind dann fertig für den Transport zu den EDEKA-Märkten in der Region.
Bio-Hafer aus der Region
Wie alle Produkte von „Unsere Heimat – echt & gut“ werden auch die Bio-Haferflocken in der Region geerntet, verarbeitet und verpackt. Der Hafer stammt von Landwirtinnen und Landwirten aus dem Schwarzwald und den angrenzenden baden-württembergischen Regionen. Einer von ihnen ist Rainer Ganter. Er bewirtschaftet 80 Hektar Ackerland nach den strengen Richtlinien von Bioland. Pestizide oder chemisch-synthetische Dünger kommen bei ihm natürlich nicht aufs Feld. Stattdessen setzt der überzeugte Bio-Landwirt auf wechselnde Fruchtfolgen – neben Hafer baut er u. a. auch Dinkel, Weizen, Mais und Kartoffeln an. „Der Boden ist wie ein Motor, der am Laufen gehalten werden muss. Um seine Fruchtbarkeit zu fördern und zu erhalten, ist Gründüngung sehr wichtig“, erklärt der Bio-Landwirt. Dafür werden Ackerbohnen angebaut. Diese Gründüngungspflanzen lockern mit ihren tief reichenden Wurzeln den Boden und versorgen ihn mit Stickstoff.

Rainer Ganter ist ein wahrer Bio-Pionier. Denn bereits 1986, als die ökologische Landwirtschaft noch in den Kinderschuhen steckte, begann er, auf einigen Hektar Bio-Hafer, Bio-Weizen und Bio-Roggen anzubauen. So konnte er erste Erfahrungen sammeln, bevor er 1991 komplett auf Bio-Anbau umstellte. Mitglied bei Bioland ist er jetzt schon rund 25 Jahre. Noch länger besteht die Zusammenarbeit mit der Rubinmühle. Denn bereits die erste Bio-Hafer-Ernte liefert Rainer Ganter an die nur rund 50 Kilometer entfernte Mühle. „Es ist ein schönes und vertrauensvolles Miteinander, man kennt sich. Auch wenn die Lieferungen mittlerweile nicht mehr direkt, sondern über die Erzeugergemeinschaft rebio erfolgen“, sagt Ganter.

#zukunftleben: Bio-Qualität aus unserer Heimat
Die Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut BIO“ steht u. a. für Produkte aus dem Südwesten und für kurze, umweltschonendere Transportwege. Alle Produkte erfüllen mindestens die Bestimmungen der EU-Bio-Verordnung – viele die noch strengeren Richtlinien von Anbauverbänden wie Bioland. Lernen Sie weitere Bio-Erzeugerinnen und Bio-Erzeuger kennen, die hinter den erstklassigen Produkten der Regionalmarke stecken: